Expansionstechniken
Die Techniken für die Expansion finden in der Behandlung der Atrophie (Gewebeschwund) des Oberkiefers Einsatz, wo es 3 bis zu 5 mm Dicke zwischen den zwei Kortizes gibt.
Wir wenden folgende Techniken an:
SAGITTALE OSTEOTOMIE des Kamms oder SPLIT CREST
Es handelt sich um die Expansion des noch vorhandenen Alveolarkamms, mittels einer Grünholzfraktur (Abknickung) der vestibulären Kortex.
Die Expansion des Kamms kann mit Pendelsägen, mit piezoelektrischen Instrumenten oder manuell mit Flachmeißeln durchgeführt werden.
OSTEOTOMIE mittels Expander des Kamms
Die Technik sieht die Benutzung von zylindrischen Osteotome vor, die in einen schmalen Kamm, der aber tief genug ist, eingeführt werden und ermöglicht so die Ausdehnung der Stelle, die das Implantat empfangen wird, ohne sich auf den gesamten Kamm auszuwirken, was daher weniger traumatisch für den Patienten ist.
DISTRAKTIONSOSTEOGENESE
Mittels dieser Technik erlangt man die Bildung von neuem Knochen zwischen zwei Knochensegmenten, die durch Osteotomie getrennt wurden und sich dank eines Distraktionsinstruments langsam und fortlaufend entfernt haben.
Die Technik besteht aus drei Schritten:
- Osteotomie und Anbringung des Distraktors mit siebentägiger Latenzphase
- Distraktionsphase; nach dem 7° Tag, wird der Distraktor aktiviert und es beginnt eine Distraktion mit fortlaufender Auseinanderbringung der zwei Segmente und Interplantation des Knochens. Man kann eine von 10 bis 15 mm senkrechte Hebung erreichen.
- Stabilisierungsphase, nachdem die Distraktion beendet ist und man die erwünschte Höhe erreicht hat, bleibt der Distraktor noch 3 Monate an seiner Stelle, um eine vollkommene Reifung des Kallus zu erlangen. Die Distraktionsosteogenese ermöglicht eine natürliche Neuentstehung des atrophischen Knochens, sowie auch der Weichgewebe, was dem Patienten einen erheblichen kosmetischen Vorteil einbringt.
SINUSLIFT
Die Kieferhöhle ist eine mit den Nasenhöhlen verbundene weite Kavität des Oberkiefers. Diese weist eine pyramidale Form auf, vergrößert sich mit dem Alter und bewirkt somit, dass, besonders nach dem Ausfall von Prämolaren und Molaren, in dieser Region der Oralchirurge für die Einführung von Implantate und die Wiederherstellung der Kaufunktion wenig Knochen zur Verfügung hat.
Der Eingriff zielt auf die teilweise Füllung dieser Kavität mit Biomaterial vermischt mit PRP (Knochenwuchsfaktoren) oder mit autologem Knochen ab, um am Ende der Heilung ausreichend Knochen für die Implantate zu gewinnen.
Die Röntgenuntersuchungen vor dem Eingriff sind grundlegend, um den Atrophie-Stadium des Kieferknochens zu ermitteln, aber auch, um die Anatomie der Höhle zu “lesen” und dadurch die geeignete Eingriffsart planen zu können.
Es gibt zwei Arten von Eingriffen bei Sinuslifts:
- Kleiner Sinuslift
Wird über den Kamm mit Osteotome durchgeführt, die die Hebung der Membran, die von innen die Kieferhöhle kleidet und gleichzeitig die Einführung des Transplantationsmaterials und der Implantate ermöglicht.
Auch hier bevorzugen wir es die Transplantationsmateriale mit PRP zu vermischen.
- Großer Sinuslift
Diese Technik sieht den Ausschnitt eines Knochenfensters auf der lateralen Wand der Kieferhöhle vor. Die Schneidermembran wird abgetrennt und der somit geschaffene Raum wird mit dem Füllmaterial für die Kieferhöhle gefüllt (aus eindeutigen Gründen benutzen wir in diesem Fall immer PRP)